Eishockey Regeln

Eishockey ist die schnellste Mannschaftssportart der Welt. Auf dem Eis wird viel „Action“ geboten, doch die Regeln sind längst nicht allen bekannt. Doch ohne richtige Regelkenntnisse macht das Zuschauen weniger Spaß, weswegen im Folgenden die wichtigsten Eishockey Regeln erklärt werden sollen.

Die Spielregeln

Beim Eishockey geht es darum, mehr Tore als der Gegner zu erzielen. :-) Hierfür muss die als Puck bezeichnete Hartgummischeibe (Durchmesser: 7,62 Zentimeter, Höhe: 2,54 Zentimeter, Gewicht: 156 bis 170 Gramm) im gegnerischen Tor untergebracht werden. Der Puck kann beim Eishockey sowohl mit dem Eishockeyschläger als auch mit dem Schlittschuh gespielt werden, wobei Tore durch eine „Kickbewegung“ mit dem Schlittschuh nicht zählen. Auch Handspiel ist im Eishockey erlaubt, zumindest um den Puck zu stoppen (aber nicht festhalten) sowie in wenigen weiteren Ausnahmesituationen. Ansonsten darf die Scheibe nicht mit der Hand gespielt werden.




Die Spielzeit

Die Spielzeit bei einem Eishockeyspiel beträgt 60 Minuten netto, aufgeteilt in 3 Drittel mit je 20 Minuten effektiver Spielzeit. Bei jeder Unterbrechung wird die Uhr angehalten, was dazu führt, dass ein Spiel meist erheblich länger dauert. Im Schnitt dauert ein Eishockeyspiel 120 bis 150 Minuten. Zwischen den Dritteln gibt es jeweils eine Pause von 15 Minuten. In der DEL (Deutsche Eishockey Liga) wurde die Pausenzeit auf 18 Minuten erhöht. Nach jedem Drittel gibt es einen Seitenwechsel.

Steht es nach 60 Minuten unentschieden, gibt es eine Verlängerung (Overtime) oder das Spiel wird durch Penaltyschießen (Shootout) entschieden.

Die Teams

Pro Eishockey Mannschaft sind maximal 22 Spieler zugelassen, die sich aus 20 Feldspielern und 2 Torhütern zusammensetzen. Während des Spiels dürfen pro Team maximal 6 Spieler gleichzeitig auf dem Eis sein, in der Regel sind das 5 Feldspieler und ein Torhüter. Der Torhüter, auch Goalie genannt, kann in besonderen Situationen durch einen Feldspieler ersetzt werden, z.B. wenn man kurz vor Schluss zurückliegt. Im Eishockey wird die Mannschaft meist in 4 Blöcke, auch Reihen oder Linien genannt, aufgeteilt, die aus 5 Feldspielern (2 Abwehrspieler, 3 Angreifer) besteht. Die Blöcke spielen meist immer mit den gleichen Spielern. So wird gewährleistet, dass die Spieler möglichst gut harmonieren.

Spielerwechsel

Die Spielerwechsel erfolgen sowohl während der Spielunterbrechungen als auch fliegend, also während des Spiels. Hierbei werden meist ganze Blöcke ausgewechselt, was im Eishockey auch als Reihenwechsel bezeichnet wird. Da der Sport sehr anstrengend und körperbetont ist, wechseln sich die Blocks im Schnitt alle 40 bis 100 Sekunden ab.

Kapitäne

Jedes Team muss im Eishockey einen Mannschaftskapitän bestimmen, der durch ein „C“ (Captain) auf seinem Trikot zu erkennen ist. Zudem gibt es noch zwei Assistenzkapitäne, zu erkennen am „A“ (Alternate-Captain) auf dem Trikot. Nur Feldspieler können das Kapitänsamt ausüben, wobei sie die Funktion und das Recht haben, bei einer Spielunterbrechung mit den Schiedsrichtern zu reden. Hierfür muss sich der Kapitän aber auf dem Eis befinden, darf also nicht von der Auswechselbank kommen.

Die Positionen

Beim Eishockey lassen sich generell drei Positionen unterscheiden:

  • Torwart
  • Abwehrspieler
  • Angreifer




Die Abwehrspieler übernehmen hauptsächlich Abwehrarbeit, mischen sich aber auch beim Überzahlspiel (Power-Play) in den Angriff mit ein, wo sie aus der Distanz mit Schlagschüssen für Gefahr sorgen. Bei den Angreifern unterscheidet man dagegen zwischen Mittelstürmer (Center) und Flügelspieler (Left Wing, Right Wing). Der Center übernimmt vor allem die Rolle des Spielmachers und Regisseurs und bereitet mehr Tore vor, als das er selbst welche erzielt. Die Flügelspieler sind dagegen für das Offensivspiel und Toreschießen zuständig. Dabei ist es aber auch wichtig, dass die Angreifer mit nach hinten arbeiten und die Verteidigung unterstützen.

Das Spielfeld

In der DEL und generell in Europa hat das Spielfeld eine Länge von 56 bis 61 Metern und eine Breite von 26 bis 30 Metern. Die Spielfeldecken müssen im Radius von 7 bis 8,5 Metern abgerundet sein. Das Eishockey-Spielfeld wird von Banden umgeben, die Höhe von 1,20 Meter haben und auf denen sich zusätzlich Plexiglas befindet. Die Eishockey Tore sind rot und messen 1,83 Meter in der Breite sowie 1,22 Meter in der Höhe. Die hellblaue Fläche vor dem Tor wird als Torraum bezeichnet und ist durch einen roten Halbkreis begrenzt.

Die verschiedenen Zonen

Das Spielfeld wird von insgesamt fünf Linien gegliedert. Die rote Mittellinie, die das Spielfeld halbiert, hat keine weitere Bedeutung. Hier findet zu Beginn eines jeden Drittels und nach Torerfolg ein Bully statt. Zudem gibt es zwei blaue Linien, die das Spielfeld in drei gleichgroße Zonen unterteilt:

  • Abwehrzone
  • neutrale Zone
  • Angriffszone

Die zwei roten Torlinien schneiden das Tor und dienen für die Eishockeyspieler als Orientierung. Denn im Vergleich zu den meisten anderen Sportarten darf sich beim Eishockey auch hinter dem Tor bewegt werden.

Anspielpunkte

Auf dem Spielfeld gibt es insgesamt neun Anspielpunkte oder -kreise, auch Bullykreise genannt. An diesen Stellen wird der Puck nach einer Unterbrechung via Bully wieder in das Spiel gebracht. Neben dem Anspielpunkt in der Spielfeldmitte existieren jeweils zwei in den Verteidigungs- bzw. Angriffszonen, die einen Radius von 4,5 Meter haben. Zudem gibt es vier weitere Anspielpunkte in der Mittelzone, die im Gegensatz zu den anderen nicht von einem Kreis umgeben sind und sich mit einem Abstand von 1,5 Metern von jeder der beiden blauen Linien befinden.

Bully (Face off)

Mit dem Bully wird das Spiel zu Spielbeginn, nach einem Torerfolg oder nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen. Es handelt sich um eine Art Anstoß. Der Bully, im Englischen Face off genannt, erfolgt in einem der Anspielpunkte. Eventuell in einem der beiden Bullykreise in den Endzonen oder einem der vier Bullykreise in der neutralen Zone.

Beim Bully stehen sich zwei gegnerische Spieler am Anspielpunkt gegenüber und der Schiedsrichter wirft den Puck auf den Bullypunkt. Die beiden Spieler versuchen, das Spielgerät zu erobern. Die anderen Spieler müssen außerhalb des Kreises auf ihrer Torseite stehen und dürfen erst nach dem Bully den Bullykreis betreten. Im Regelfall übernehmen die Linienrichter die Bullys, während der Hauptschiedsrichter die Aufgabe hat, auf eine regelkonforme Ausführung zu achten und gegebenenfalls das Spiel bei Regelverstoß zu unterbrechen. Lediglich die Bullys zu Beginn eines Drittels werden vom Schiedsrichter ausgeführt.

Die Schutzausrüstung

Beim Eishockey müssen die Spieler eine umfassende Schutzausrüstung tragen, um Verletzungen vorzubeugen. Hierbei wird nahezu der gesamte Körper geschützt. Neben dem Helm mit oder ohne Visier (Spieler können selbst entscheiden) gehören u.a. noch Handschuhe, Brust-, Ellbogen-, Genital-, Bein- und Schulterschutz zur Schutzausrüstung. Die Torhüter tragen eine noch umfangreichere Schutzausrüstung (z.B. Maske mit Gitter), da durch die abgefeuerten Schüsse die Verletzungsgefahr erhöht ist.

Die Eishockey Schiedsrichter

Beim Eishockey sind üblicherweise drei Schiedsrichter bzw. Spiel-Offizielle auf dem Eis. Darunter ist ein Hauptschiedsrichter (Referee), der durch ein rotes oder orangenes Band am Arm zu erkennen ist. Zudem gibt es zwei Linienrichter (Linesmen). In manchen Verbänden oder der NHL wird statt einem noch ein weiterer Hauptschiedsrichter eingesetzt.

Der Hauptschiedsrichter übernimmt die Gesamtleitung des Spiels und hat bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Schiedsrichtern stets das letzte Wort. Zu Spielbeginn oder nach einem Tor übernimmt der Hauptschiedsrichter den Bully. Zudem verhängt er die Strafen und auch die Anerkennung von Toren ist ihm vorbehalten. Die Linienrichter können den Hauptschiedsrichter jedoch beraten. Ansonsten sind die Linienrichter in erster Linie für die Abseitsentscheidungen und Icing-Situation zuständig sowie die Durchführung von Bullys. Ist der Hauptschiedsrichter bei einem Torerfolg nicht im Spieldrittel, kann der anwesende Linienrichter das Tor an- bzw. aberkennen.

Neben dem Schiedsrichtergespann auf dem Eis (On-Ice-Offizielle) gibt es auch noch die sog. Off-Ice-Offiziellen, also Offizielle, die sich nicht auf dem Eis befinden. Dazu zählen neben dem Spielzeitnehmer auch der Punktrichter, Video-Torrichter, zwei Strafbankbetreuer, zwei Torrichter sowie der Stadionsprecher. In der DEL gibt es mittlerweile keine Torrichter mehr. Die Aufgabe des Video-Torrichters wird vom Stand-By-Schiedsrichter übernommen.

Die Strafen und Strafzeiten

Beim Eishockey gibt es eine Vielzahl von Regeln, an die sich die Spieler zu halten haben. Bei einem Regelverstoß kann der Schiedsrichter (Referee) folgende Strafen aussprechen:

  • Kleine Strafe (2 Minuten)
  • Kleine Bankstrafe (2 Minuten gegen die Mannschaft)
  • Große Strafe (5 Minuten, meist in Verbindung mit einer längeren Disziplinarstrafe, evtl. Spielsperre)
  • Disziplinarstrafe (10 Minuten)
  • Spieldauer-Disziplinarstrafe (Spielausschluss, evtl. Sperre)
  • Matchstrafe (Spielausschluss, mind. 1 Spielsperre, Ersatzspieler verbüßt 5 Minuten)
  • Strafschuss (Penalty)




Alle Strafen entsprechen Netto-Spielzeit, wobei der verschuldende Spieler bei der kleinen, großen und Disziplinar-Strafe auf die Strafbank muss. Meist entsteht somit eine 5-gegen-4-Spielsituation (siehe Überzahlspiel bzw. Power-Play). Erzielt die in Überzahl spielende Mannschaft ein Tor, darf der Spieler von der Strafbank wieder auf das Eis zurückkehren, vorausgesetzt es wurde eine kleine Strafe ausgesprochen. Bei einer großen Strafe oder Disziplinarstrafe hat ein erzieltes Tor des in Überzahl spielenden Teams keinen Einfluss auf die Strafe.

Bei den Strafen im Eishockey gibt es für den Torhüter eine Sonderregelung. Dieser geht nie auf die Strafbank. Bei einer kleinen Strafe oder ersten Disziplinarstrafe, wird vom Kapitän bzw. Trainer ein Feldspieler, der zur Zeit des Regelverstoßes auf dem Eis stand, bestimmt, der die Strafe absitzen muss. Handelt es sich um eine große Strafe oder zweite Disziplinarstrafe, wird der Torhüter umgehend vom Spiel ausgeschlossen.

Da sich pro Mannschaft immer mindestens drei Feldspieler auf dem Eis befinden müssen, können auch nur maximal zwei Spieler pro Team auf der Strafbank sitzen. Werden weitere Strafen ausgesprochen, werden diese nacheinander abgesessen.

Die Handzeichen und Regelverstöße

Jede Strafe bzw. jeder Regelverstoß wird vom Schiedsrichter mit einem speziellen Handzeichen angezeigt, wobei die Festlegung der Strafe im Ermessensraum des Schiedsrichters liegt. Wird ein Foul gesehen, hebt der Schiedsrichter den Arm, wobei die Strafe erst dann ausgesprochen wird, wenn das Team, das den Regelverstoß begangen hat, im Puck-Besitz ist. Sollte die gefoulte Mannschaft in dieser Phase ein Tor erzielen, verfällt die Strafe.

Die Schiedsrichter im Eishockey müssen rund 40 verschiedene Handzeichen für diverse Regelverstöße beherrschen. Im Folgenden werden die häufigsten Fouls bzw. Regelverstöße im Eishockey genannt:

  • Beinstellen
  • Hoher Stock
  • Haken
  • Halten
  • Angriff gegen das Knie
  • Spielverzögerung (bspw. durch absichtliches Verschieben des Tores)
  • unkorrekte Ausrüstung (bspw. Spielen ohne Helm oder mit gebrochenem Schläger)
  • Stockschlag
  • Stockstich
  • Stockendstoß
  • Bandencheck
  • Cross-Check (auch Stock-Check)
  • Check von hinten
  • Check gegen den Kopf
  • Ellbogencheck
  • Unsportliches Verhalten (bspw. bei Schwalben)
  • Übertriebene Härte
  • Unerlaubter Körperangriff
  • Wechselfehler (zu viele Spieler auf dem Eis)
  • Schiedsrichterkritik
  • Anstiften einer Schlägerei

Schlägerei im Eishockey

Eishockey ist eine sehr körperbetonte Sportart. Zwar ist der Körpereinsatz immer nur in einem fairen Rahmen erlaubt, aber nicht selten wird dieser überschritten, wie beispielsweise durch Angriffe auf den Kopf oder Nacken, aber auch zu hoher Stockführung oder Stockstiche. Diese mitunter aggressive Spielgestaltung kann immer wieder Mal dazu führen, dass es zu einer Schlägerei zwischen zwei oder mehreren Spielern kommt.

In der NHL kommt es im Vergleich zur DEL oder anderen europäischen Ligen deutlich häufiger zu Schlägereien beim Eishockey, wobei jede Mannschaft auch sogenannte „Goons“ bzw. „Enforcer“ in ihren Reihen hat. Diese Spieler übernehmen quasi die Rolle des Bodyguards, indem sie die besten Spieler der Mannschaft oder die Torhüter vor überharten Angriffen schützen und sich immer wieder in eine Schlägerei verwickeln.

Kommt es zu einer Schlägerei, halten sich die Schiedsrichter solange zurück, bis die Streithähne am Boden sind. Der Hauptschiedsrichter greift niemals ein, da er den Überblick behalten muss, um nach der Schlägerei die gerechten Strafen verteilen zu können. Die Linienrichter haben dagegen als erstes die Aufgabe, die anderen Spieler fernzuhalten, damit keine Massenschlägerei entsteht. Liegen die sich prügelnden Spieler auf dem Boden, greifen die Linienrichter ein.

Abseits im Eishockey

Auf Abseits (Offside) wird erkannt, wenn ein Spieler beim Spiel auf das gegnerische Tor die blaue Linie zwischen neutraler- und Angriffszone vor dem Puck überschreitet (beide Schlittschuhe befinden sich über der Linie) und die Scheibe die blaue Linie im vollen Umfang überschritten hat. Es darf sich zwischen dem puckführenden Spieler und Tor kein weiterer angreifender Spieler befinden. Verlassen alle Angreifer das Angriffsviertel ohne den Puck zu berühren, kann das Abseits aufgehoben werden. Auch wenn sich ein angreifender Spieler in der Angriffszone befindet und die Scheibe von einem verteidigenden Spieler wieder zurück in die Angriffszone befördert wird, handelt es sich nicht um eine Abseitsstellung. Ansonsten müssen alle angreifenden Spieler die Angriffszone verlassen, bevor der Puck in diese Zone gespielt werden darf. Wenn die angreifenden Spieler die Angriffszone ohne Puck-Berührung verlassen, gibt es keine Unterbrechung. Ansonsten wird bei Abseits das Spiel umgehend unterbrochen und bei einem Anspielpunkt fortgesetzt.

Torraumabseits

Neben dem „normalen“ Abseits unterscheidet man beim Eishockey noch das Torraumabseits. Darauf wird entschieden, wenn der angreifende Spieler den halbkreisförmigen Raum vor dem Tor betritt, bevor sich der Puck dort befindet. Wird ein Treffer auf diese Weise erzielt, ist dieser ungültig. Sollte der Angreifer von einem Verteidiger jedoch in den Torraum gedrängt bzw. beim Verlassen behindert worden sein, handelt es sich um eine Ausnahmesituation und der Treffer ist gültig. Auch wenn der Keeper nicht offensichtlich durch den sich im Torraum befindlichen Torschütze behindert wird, ist das Tor regulär.

Unerlaubter Weitschuss (Icing)

Icing (auch unerlaubter Befreiungsschlag / Weitschlag genannt) gehört zu den kompliziertesten Regeln beim Eishockey. Auf Icing wird entschieden, wenn der Puck direkt oder indirekt (d.h. mit Bandenkontakt) aus der eigenen Spielhälfte die rote Mittellinie und die gegnerische verlängerte Torlinie überquert. Haben die Linienrichter auf Icing entschieden, gibt es Bully im Verteidigungsdrittel der Mannschaft, die das Icing verursacht hat.

In folgenden Ausnahmefällen wird Icing nicht abgepfiffen:

  • Wenn der Puck durch den Weitschuss im Tor landet, zählt der Treffer
  • Wenn der Weitschuss in einer Unterzahlsituation erfolgt
  • Wenn der Weitschuss direkt nach dem Anspiel / Bully erfolgt
  • Wenn die Scheibe vor dem Überschreiten der gegnerischen verlängerten Torlinie einen gegnerischen Spieler berührt
  • Wenn nach Ansicht des Linienrichters ein gegnerischer Spieler (mit Ausnahme des Torhüters) den Puck vor dem Überschreiten der verlängerten Torlinie hätte spielen können
  • Wenn der Torwart während einer Icing-Situation seinen Torraum verlässt oder sich außerhalb des Torraums aufhält und sich Richtung Scheibe bewegt
  • Wenn der Puck den Torraum berührt

In einigen Ligen, beispielsweise der NHL, gibt es noch die sog. „Touch Icing“-Regel, nach der ein unerlaubter Weitschuss nicht sofort abgepfiffen wird, sondern erst dann, wenn der Puck von einem verteidigenden Spieler berührt wird.

Überzahlspiel (Power-Play)

Das Power-Play im Eishockey beschreibt einen Spielmoment, indem es zu einer Überzahlsituation kommt. Diese entsteht, wenn gegen ein Team nach einer regelwidrigen Handlung eine Zeitstrafe von mindestens 2 Minuten ausgesprochen wird und der schuldige Spieler auf die Strafbank muss. Die nicht bestrafte Mannschaft hat entsprechend einen Spieler mehr auf dem Eis und eine 5:4-Überzahl. Dabei darf die Mannschaft mit einer Überzahl dem Gegner höchstens mit zwei Feldspielern auf der Eisfläche überlegen sein, zumal sich getreu Regeln immer mindestens drei Feldspieler pro Team auf dem Eis befinden müssen. Werden mehr als zwei Strafen gegen eine Seite ausgesprochen, werden diese nacheinander abgesessen.

Die numerisch überlegene Mannschaft versucht die bestrafte in deren Verteidigungszone einzuschnüren und zieht entsprechend ein Powerplay („Kraftspiel“) auf. Typisch für das Powerplay ist ein schnelles Passspiel und geschicktes Stellungsspiel, bis ein angreifender Spieler freie Schussbahn hat. Während des Power-Plays ändern sich die Spielregeln nur minimal. So fällt lediglich die Icing Regel für die in Unterzahl spielende Mannschaft weg, damit diese die Chance hat, sich mittels eines Befreiungsschlags vom Druck des Gegners kurzfristig zu befreien.

Boxplay

Das sogenannte Boxplay bezeichnet das Gegenteil vom Power-Play und betrifft die in Unterzahl spielende Mannschaft. Sie versucht einen Torerfolg der numerisch überlegenen Mannschaft zu verhindern und bedient sich hierfür einer bestimmten Spielformation. Die vier verbleibenden Feldspieler stellen sich in der Regel im Viereck vor dem eigenen Tor auf, um so die gegnerischen fünf Spieler bestmöglich kontrollieren zu können.

Überzahl-Tor

Wenn eine Mannschaft in Überzahl ein Tor erzielt, wird dies als Überzahl-Tor / Power-Play-Tor bezeichnet. Danach wird die zuerst verhängte kleine Strafe oder Bankstrafe aufgehoben und der bestrafte Spieler darf wieder auf das Eis zurück und am Spiel teilnehmen.

Unterzahl-Tor

Wenn eine Mannschaft in Unterzahl ein Tor erzielt, wird dieses als Unterzahl-Tor / Short-Hander bezeichnet.




Strafschuss (Penalty Shot)

Beim Strafschuss bewegt sich der ausführende Spieler von der Mittellinie aus allein auf den gegnerischen Goalie zu und versucht ein Tor zu erzielen. Pariert der Keeper oder geht der Schuss an den Pfosten oder daneben, endet der Strafschuss – ein Nachschuss ist nicht erlaubt. Der Spieler darf sich bei der Ausführung nicht rückwärts bewegen und auch der Puck muss immer Richtung Tor bewegt werden. Entsprechend darf der Spieler keine Kreise ziehen, um beispielsweise noch einmal anzulaufen. Die Uhr wird während des Strafschuss angehalten und danach wird das Spiel mit einem Bully fortgesetzt.

Der Penalty Shot kann mit einem Elfmeter im Fußball verglichen werden, wobei die Erfolgsaussichten aus der Perspektive des Schützen weitaus geringer sind. Denn zum einen ist das Tor deutlich kleiner und zum anderen deckt der Torhüter einen Großteil mit seiner Ausrüstung ab.

Auf Penalty wird dann entschieden, wenn ein angreifender Spieler außerhalb der eigenen Verteidigungszone die Scheibe kontrolliert und alleine auf den Torhüter zufährt und keinen Gegenspieler mehr vor sich hat und in dieser Spielsituation von einem gegnerischen Spieler regelwidrig am Schuss gehindert wird. Entscheidend dabei ist, dass es sich um eine aussichtsreiche Torchance für den angreifenden Spieler handelt.

Penalty-Schießen (Shootout)

Strafschüsse werden zudem zur Spielentscheidung eingesetzt, wenn ein Eishockeyspiel nach regulärer Spielzeit und eventuell Verlängerung unentschieden steht. Die Rede ist dann von einem Penalty-Schießen, das im Englischen Shootout genannt wird und äquivalent zum Elfmeterschießen im Fußball ist. Pro Partei werden drei Schützen bestimmt, die abwechselnd zum Penalty antreten. Alle anderen Spieler müssen die Eisfläche verlassen.

Auszeit (Time-Out)

Beim Eishockey hat jede Mannschaft das Recht, pro Spiel eine Auszeit von 30 Sekunden zu nehmen. Oft wird die Time-Out von der Mannschaft genutzt, die kurz vor Spielende knapp in Rückstand liegt, um den Torwart herauszunehmen und zusätzlich einen Feldspieler auf das Eis zu bringen.

Weitere wichtige Eishockey-Begriffe

Assist

Ein Zuspiel, das zu einem Tor führt. Also eine Torvorlage.

Bauerntrick (wrap-around)

Beschreibt den Versuch eines angreifenden Spielers, die Seite hinter dem gegnerischen Tor schnell zu wechseln und den Puck eng am Pfosten vorbei ins Tor zu schießen. Der Torwart vermutet den Gegner auf der anderen Seite des Tores. Meist kann der Goalie den Bauerntrick aber vereiteln und ist mit seinem Schoner zur Stelle.

Big Save

Eine vom Keeper vereitelte Großchance. Vor allem wenn ein torgefährlicher Schuss in einer spielentscheidende Spielsituation pariert wird, fällt die Bezeichnung Big Save.

Blueliner

Ein angreifender Spieler, der an der blauen Linie des Angriffszone positioniert ist. Meist handelt es sich um Verteidiger, die vor allem mit Schlagschüssen für Torgefahr sorgen.

Direktabnahme (One Timer)

Wenn ein Pass direkt mittels Schlagschuss ohne Annahme oder Stoppen auf das Tor geschossen wird, ist die Rede von einem One Timer. Hier werden meist die höchsten Puck-Geschwindigkeiten (bis zu 170 km/h) erzielt. Die Direktabnahme gehört zu den Spezialitäten der Verteidiger, die aus dem Rückhalt schießen. Ein One Timer führt sehr häufig zum Torerfolg.

Eiszeit

Bezeichnet die Spielzeit, die ein Spieler während eines Spiels auf dem Eis stand.

Empty-Net-Goal

Erzielt eine Mannschaft ein Tor, wenn die gegnerische Mannschaft ihren Torhüter gegen einen zusätzlichen Feldspieler ausgetauscht hat, bezeichnet man das als Empty-Net-Goal. Das geschieht üblicherweise am Ende des Spiels, wenn eine Mannschaft die knapp in Rückstand liegt durch die Herausnahme des Torhüters gegen einen Feldspieler die Chancen auf einen Treffer erhöhen will.

Shutout

Wenn der Torhüter ein vollständig absolviertes Spiel ohne Gegentor beendet. Nicht mit Shootout (Penalty-Schießen) zu verwechseln.

Slot

Bezeichnet den Raum vor dem Tor, in dem die Chance besonders groß ist, dass ein Schuss abgefälscht oder Abpraller verwertet wird.

Starting-Six

Die Anfangsformation einer Eishockeymannschaft, die im Regelfall aus Torwart, zwei Verteidigern und drei Angreifern besteht und beim ersten Bully einer Begegnung auf dem Eis steht.

Trash talk

Deftigerer Wortwechsel zwischen zwei gegnerischen Spielern, mit dem Ziel, den anderen zu provozieren oder in seiner Konzentration zu stören.

Wayne’s Office (Gretzky’s Büro)

Der Bereich direkt hinter dem gegnerischen Tor ist nach der Eishockey-Legende Wayne Gretzky benannt, da dieser von dort aus viele Torvorlagen erzielte und erfolgreiche Angriffe einleitete.

Zamboni

Damit ist die Eisreinigungsmaschine gemeint. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Hersteller, da dieser aber Pionier und Marktführer in diesem Gebiet ist, wird der Firmenname als allgemeine Bezeichnung verwendet.

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