Mit stolzgeschwellter Brust gehen die Kölner Haie in das dritte Finalspiel gegen die Eisbären Berlin um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Schließlich gelang den Kufencracks von Trainer Uwe Krupp in der Best-of-5-Serie durch einen souveränen 3:1-Erfolg in Berlin der wichtige 1:1-Ausgleich. Nun wollen die Domstädter nachlegen und mit einem Heimsieg in der ausverkauften Lanxess-Arena den Grundstein für die Meisterschaft legen. Doch hierfür muss der kuriose Heimfluch besiegt werden.
Nicht wenige sehen die Kölner Haie im Kampf um den Titel jetzt in der Favoritenrolle. Das Heimrecht zurückgeholt, die Eisbären wirkten im letzten Spiel müde, ausgelaugt und zahnlos und zudem spricht auch die Statistik für die Haie. Denn drei Viertel aller Teams die wie die Kölner in der DEL-Finalserie das zweite Spiel gewinnen konnten, wurden am Ende auch Deutscher Meister. Krupp wird diese Statistik sicher mit Wohlwollen lesen, doch zugleich nimmt er auf eine süffisante Art und Weise den Druck von seinem Team. „Jeder fünfte Mensch ist ein Chinese. Aber ich sehe keinen.“
Findet Heimfluch sein Ende?
Ohnehin scheint in der Finalserie zwischen den Kölner Haien und Eisbären Berlin alles möglich. Schließlich konnte sich bislang immer das Gästeteam durchsetzen. Die Hauptstädter gewannen die Auftaktpartie in Köln mit 4:2, im zweiten Duell siegte Köln 3:1 in Berlin. Zwischen diesen beiden Vereinen aber nichts ungewöhnliches, denn in allen sechs Duellen in dieser Saison verließen immer die Gäste als Sieger das Eis. Hält der Trend an, werden die Eisbären Deutscher Meister und würden den Titel-Hattrick perfekt machen. Doch in der Favoritenrolle sind derzeit die Haie, aus gutem Grund.
Der jüngste Auswärtserfolg gegen den amtierenden Meister war weit mehr als nur ein Lebenszeichen der Kölner. Vielmehr ist der Glaube an die eigene Stärke zurückgekehrt und der Heißhunger der Haie auf den ersten Meistertitel seit 2002 riesengroß. Während Köln souverän auftrumpfte und das eindeutig bessere und angriffslustigere Team war, wirkten die Eisbären kraftlos. Wenn die Kölner dieses Gefühl ins anstehende Heimspiel mitnehmen und an die Leistung vom Dienstag anknüpfen können, spricht vieles für einen Haie-Sieg.
Angeschlagene Eisbären bleiben zuversichtlich
Doch so einfach werden sich die Eisbären nicht in die Schranken weisen lassen und man wird alles in die Waagschale werfen, um den dritten Meistertitel in Folge perfekt zu machen. Mut macht den Berlinern Spiel 1. „Wenn wir so dominant auftreten wie in den ersten 20 Minuten des ersten Spiels, dann haben wir sehr gute Karten“, erklärt Verteidiger Jens Baxmann. Auch Berlins Meistercoach Don Jackson gibt sich zuversichtlich: „Wir spielen ein Spiel nach dem anderen, und am Ende sind wir hoffentlich deutscher Meister.“
Keine Frage, die Heimpleite hat bei den Eisbären Spuren hinterlassen. Vor allem im Schlussdrittel fehlte es dem DEL-Rekordchampion an Spielwitz, Torgefahr und Kraft. Einen ähnlich durchwachsenen Auftritt darf man sich am Abend in der Kölner Lanxess-Arena nicht erlauben, sonst werden die Haie den Heimfluch beenden und einen großen Schritt Richtung Meistertitel unternehmen.
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